Flits (13 Jahre)
1996 - Juli 2009
Abschied von Flits
Am 9. Juli 2009 habe ich Flits einschläfern lassen. Das ist jetzt zwei Wochen her, und es kostet mich noch Mühe, darüber zu berichten. Das Auffälligste an Flits ist all die Jahre seine unglaubliche Fröhlichkeit gewesen, sein Genießen der kleinen Dinge des Lebens. Ich hatte ihn mit 3-4 Monaten aus dem hiesigen Tierheim geholt, und er ist 13 Jahre alt geworden. Ich habe viele Geschichten über ihn geschrieben, über sein Leben mit uns, seinem Rudel, wo er nach Rubis’ Tod im Jahre 2001, nach mir, der Boss war. In seinen jungen Jahren war Flits recht dominant gegenüber anderen Rüden; mit dem Steigen der Jahre ist er milder geworden. Aber auch als er schon alt war, genoss er so sehr unsere Spaziergänge und eigentlich alles, was man mit ihm unternahm, so lange er nur mitmachen durfte. |
Vor einem Jahr begann er etwas schwächer auf der Hinterhand zu werden, an sich noch kein Grund zur Sorge. Mit ein paar kleinen Anpassungen ging das prima. Im Laufe der Zeit wurden seine Hinterbeine immer schwächer, und die letzten Wochen sah man ihn jeden Tag schlechter werden. Er konnte nicht mehr lange traben, und wenn er langsam lief, rutschte er aus, lief überall gegen, weil er sein Gleichgewicht nicht mehr halten konnte, fiel um oder sackte einfach durch die Hinterpfoten.
Der Grund war ein eingeklemmter Nerv, der so stark mit Bindegewebe verklebt war, dass man nichts daran machen konnte.
In seiner letzten Lebenswoche bekam er auch noch einen epileptischen Anfall, hatte Probleme, seinen Darm zu kontrollieren und war alles in allem einfach am Ende.
Ab und zu sah ich noch den fröhlichen Flits von früher, aber das wurde immer seltener. Er schaute traurig in die Welt, und es tat mir weh zu sehen, wie er sich durchs Leben schleppte. Seine Zeit war gekommen. Er hatte Recht auf Würde und Ruhe.
Wie beschreibt man das Gefühl, dass man einen Hund gehen lassen muss, der 13 Jahre lang praktisch ständig um einen war? Flits war mein Kumpel, mein Fels in der Brandung. Er hat einige Hunde kommen und gehen gesehen, aber er blieb in meiner Hundegruppe immer der ruhende Pol.
Eine Bekannte hat mir etwas geschrieben nach Flits’ Tod, dass ich so ein schönes Bild finde, dass ich damit gern abschließen möchte:
“Ich glaube an die Regenbogenbrücke, was man sich von ihr erzählt! Ich bin überzeugt, dass Flits da nun seine Runden dreht mit Rubis, Pacho und Seronda! Sie werden im grünen Gras, unter einem Baum im Schatten liegen mit der Gewissheit des Wiedersehens, irgendwann, mit all ihren Lieben!
Immer wenn es regnet, wird auch einer der vielen Regentropfen jeweils von Flits, Rubis, Pacho und Seronda „nur für Sie“ geschickt worden sein… wenn die Sonne scheint, ein Sonnenstrahl… wenn es schneit, eine Schneeflocke… wenn der Wind weht, ein Hauch… und in der Nacht, wenn die Sterne am Himmel funkeln - ein Stern leuchtet von jedem Ihrer Lieben, nur für Sie allein…! Jeder einzelne hat einen festen Platz in Ihrem Herzen auf immer und ewig - umgedreht ist es ebenso, seien Sie dessen gewiss!
Liebe ist unvergänglich, egal auf welcher ‚Ebene des Seins’ wir uns befinden !“
Judy Kleinbongardt
24 juli 2009
Der Grund war ein eingeklemmter Nerv, der so stark mit Bindegewebe verklebt war, dass man nichts daran machen konnte.
In seiner letzten Lebenswoche bekam er auch noch einen epileptischen Anfall, hatte Probleme, seinen Darm zu kontrollieren und war alles in allem einfach am Ende.
Ab und zu sah ich noch den fröhlichen Flits von früher, aber das wurde immer seltener. Er schaute traurig in die Welt, und es tat mir weh zu sehen, wie er sich durchs Leben schleppte. Seine Zeit war gekommen. Er hatte Recht auf Würde und Ruhe.
Wie beschreibt man das Gefühl, dass man einen Hund gehen lassen muss, der 13 Jahre lang praktisch ständig um einen war? Flits war mein Kumpel, mein Fels in der Brandung. Er hat einige Hunde kommen und gehen gesehen, aber er blieb in meiner Hundegruppe immer der ruhende Pol.
Eine Bekannte hat mir etwas geschrieben nach Flits’ Tod, dass ich so ein schönes Bild finde, dass ich damit gern abschließen möchte:
“Ich glaube an die Regenbogenbrücke, was man sich von ihr erzählt! Ich bin überzeugt, dass Flits da nun seine Runden dreht mit Rubis, Pacho und Seronda! Sie werden im grünen Gras, unter einem Baum im Schatten liegen mit der Gewissheit des Wiedersehens, irgendwann, mit all ihren Lieben!
Immer wenn es regnet, wird auch einer der vielen Regentropfen jeweils von Flits, Rubis, Pacho und Seronda „nur für Sie“ geschickt worden sein… wenn die Sonne scheint, ein Sonnenstrahl… wenn es schneit, eine Schneeflocke… wenn der Wind weht, ein Hauch… und in der Nacht, wenn die Sterne am Himmel funkeln - ein Stern leuchtet von jedem Ihrer Lieben, nur für Sie allein…! Jeder einzelne hat einen festen Platz in Ihrem Herzen auf immer und ewig - umgedreht ist es ebenso, seien Sie dessen gewiss!
Liebe ist unvergänglich, egal auf welcher ‚Ebene des Seins’ wir uns befinden !“
Judy Kleinbongardt
24 juli 2009
Juni 2005
Jetzt ist unser Flits schon 9 Jahre alt. Vor einigen Jahren hat er stark abgenommen, und das hat ihm unglaublich gut getan. Er rennt und springt wieder wie ein junger Hund. Was für Wetter wir auch haben, ihm macht das nichts auf. Er ist und bleibt ein fröhlicher Hund. Das Einzige woran man merkt, dass er älter wird, ist die Tatsache dass er öfter und tiefer schläft. Auch wird er im Umgang mit anderen Hunden etwas schwieriger. Er hatte damit ja schon früher so seine Probleme, aber die scheinen im Alter zuzunehmen. Er meint jetzt seine Kräfte mit jedem Rüden messen zu müssen, dem wir begegnen, und das ist manchmal recht lästig. Im Laufe der Jahre ist Flits' Rudel erweitert. Mit den Damen gab das keine Probleme; den Rüden Pacho mochte er anfangs allerdings nicht so gern. In den ersten zwei Wochen gab es ein paar Kommentkämpfe, aber nichts Ernsthaftes. Flits ist nach Rubis' Tod neben mir der Boss meiner Hundegruppe, und das wird von allen Hunden akzeptiert. Also immer noch ein toller Hund und Lebensgenießer pur !! |
Wie Flits 1996 zu mir kam
Am 5. Oktober 1996, zwei Tage vor meinem Geburtstag, besuchte ich mit Tom ein Tierheim im Nachbarort, zum Tag der offenen Tür. Auf dem Rückweg nach Hause meinte Tom, dass ich ja auch einen Hund zum Geburtstag bekommen könnte. Sofort umdrehen und zurück!
So ganz spontan war der Entschluss nicht; denn wir zweifelten schon eine Weile, ob wir nicht für Rubis eine Kameradin aufnehmen sollten. Wir waren uns einig, dass es eine kleine Hündin werden sollte.
Am 5. Oktober 1996, zwei Tage vor meinem Geburtstag, besuchte ich mit Tom ein Tierheim im Nachbarort, zum Tag der offenen Tür. Auf dem Rückweg nach Hause meinte Tom, dass ich ja auch einen Hund zum Geburtstag bekommen könnte. Sofort umdrehen und zurück!
So ganz spontan war der Entschluss nicht; denn wir zweifelten schon eine Weile, ob wir nicht für Rubis eine Kameradin aufnehmen sollten. Wir waren uns einig, dass es eine kleine Hündin werden sollte.
Schon einige Male waren wir an den Zwingern vorbeigelaufen, als eine Dame vom Tierschutz uns auf Flits aufmerksam machte. Da sahen wir ihn dann im Zwinger sitzen: 3 ½ Monate alt, schwarz, kurzhaarig, spitze Schnauze.
Nichts Rundes, Weiches, Wolliges. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen…. Wir waren schon mindestens dreimal an ihm vorbeigelaufen. Aber er fiel halt überhaupt nicht auf. Er kam allerdings fröhlich zur Zwingertür gelaufen und wedelte uns freundlich an. Aber er war ein Rüde, und klein?… nun ja, klein war er eigentlich nicht oder würde es zumindest nicht bleiben. Dann hörten wir seine kurze, aber traurige Geschichte: halb verhungert und ausgetrocknet hatte er herumgestreunt, als er gefunden wurde… mehr tot als lebend. Drei Tage am Tropf, zwei Wochen liebevoll bei einer Mitarbeiterin des Tierheims auf die Pfoten gebracht, und nun seit 4 Tagen im Tierheim. |
Für uns Grund genug, um ihn doch auf einen Spaziergang mitzunehmen. Kurz und gut: nachdem wir ihn noch einige Male besucht hatten, nahmen wir ihn mit nach Hause. Die Adoption war eine Tatsache.
Vom allerersten Augenblick an war Flits völlig hin und weg von Rubis, und das ist immer so geblieben. Rubis akzeptierte diese seine Bewunderung anfangs nur als etwas, auf das sie ein Anrecht hatte, aber im Laufe der Zeit wurden die beiden wirkliche Freunde.
Flits ist ein begeisterungsfähiger und anhänglicher Hund, der - was er auch mitgemacht haben mag - auf jeden Fall gut auf Menschen geprägt ist, und meine sechs Hauskatzen ignoriert er einfach. Ich habe ein paar Gehorsamkeitskurse mit ihm absolviert, und er versteht, was man von ihm will. Ist der Reiz von außen zu groß, dann stellt er allerdings auch mal seine Ohren 'auf Durchzug'. Na ja, ist halt ein Hund und kein Roboter.
Tom besucht einen Agilitykurs mit Flits, und das ist genau das Richtige für unseren Rabauken. Er hat sich übrigens als eine interessante Mischung aus Belgischem Schäferhund (Groenendaeler) und Border Collie herausgestellt… und vielleicht noch so einiges.
Vom allerersten Augenblick an war Flits völlig hin und weg von Rubis, und das ist immer so geblieben. Rubis akzeptierte diese seine Bewunderung anfangs nur als etwas, auf das sie ein Anrecht hatte, aber im Laufe der Zeit wurden die beiden wirkliche Freunde.
Flits ist ein begeisterungsfähiger und anhänglicher Hund, der - was er auch mitgemacht haben mag - auf jeden Fall gut auf Menschen geprägt ist, und meine sechs Hauskatzen ignoriert er einfach. Ich habe ein paar Gehorsamkeitskurse mit ihm absolviert, und er versteht, was man von ihm will. Ist der Reiz von außen zu groß, dann stellt er allerdings auch mal seine Ohren 'auf Durchzug'. Na ja, ist halt ein Hund und kein Roboter.
Tom besucht einen Agilitykurs mit Flits, und das ist genau das Richtige für unseren Rabauken. Er hat sich übrigens als eine interessante Mischung aus Belgischem Schäferhund (Groenendaeler) und Border Collie herausgestellt… und vielleicht noch so einiges.
Genau wie Rubis, hat auch Flits sich sehr gut angepasst. Er kann überall mit hin, gehorcht meist gut, macht nichts kaputt und fährt gern im Auto mit. Er geht überhaupt gern mit. Egal wohin, solange er nur dabei sein darf!!
Man merkt ihm wohl an, dass er nicht gut mit anderen Hunden sozialisiert ist; denn die Körpersprache anderer Hunde versteht er nicht immer; und seine eigene Körpersprache lässt auch manches zu wünschen übrig. Er ist anderen Hunden gegenüber ein sehr dominierender Rüde, der ohne viel Federlesen einfach voll auf einen anderen Hund springen kann, wenn er z.B. dessen Ball klauen will. Auch erkennt er nicht immer die Unterwerfungsgesten eines anderen Hundes. Aber da wir das wissen, können wir uns darauf einstellen, und meist klappt das ganz gut.
Flits genießt unsere Spaziergänge. Er läuft den Weg bestimmt 5 oder 6 Mal und schleppt dabei halbe Baumstämme mit sich herum. Auch wenn er scheinbar nicht auf mich achtet: sobald ich mich verstecke, steht er innerhalb von ein paar Sekunden neben mir und grinst mich an. Ist er mal außer Sicht, reagiert er auf meinen Pfiff, und es macht einfach Spaß, ihm zuzusehen, wenn er über die Heide rast.
Schön ist Flits noch immer nicht; sein Fell hat von Schwarz in ein seltsames Dunkel-braun/Grau übergewechselt. Und wenn ich früher mit Rubis und Flits spazieren ging, dann hörte ich oft Reaktionen wie: "Schau mal, was für eine wunderschöner Hund… oh, da ist noch einer…."
Man merkt ihm wohl an, dass er nicht gut mit anderen Hunden sozialisiert ist; denn die Körpersprache anderer Hunde versteht er nicht immer; und seine eigene Körpersprache lässt auch manches zu wünschen übrig. Er ist anderen Hunden gegenüber ein sehr dominierender Rüde, der ohne viel Federlesen einfach voll auf einen anderen Hund springen kann, wenn er z.B. dessen Ball klauen will. Auch erkennt er nicht immer die Unterwerfungsgesten eines anderen Hundes. Aber da wir das wissen, können wir uns darauf einstellen, und meist klappt das ganz gut.
Flits genießt unsere Spaziergänge. Er läuft den Weg bestimmt 5 oder 6 Mal und schleppt dabei halbe Baumstämme mit sich herum. Auch wenn er scheinbar nicht auf mich achtet: sobald ich mich verstecke, steht er innerhalb von ein paar Sekunden neben mir und grinst mich an. Ist er mal außer Sicht, reagiert er auf meinen Pfiff, und es macht einfach Spaß, ihm zuzusehen, wenn er über die Heide rast.
Schön ist Flits noch immer nicht; sein Fell hat von Schwarz in ein seltsames Dunkel-braun/Grau übergewechselt. Und wenn ich früher mit Rubis und Flits spazieren ging, dann hörte ich oft Reaktionen wie: "Schau mal, was für eine wunderschöner Hund… oh, da ist noch einer…."
Zum Glück merkt Flits nichts davon, und für mich IST er inzwischen schön. Er hat wunderschöne Augen, die einen sehr lieb anschauen können, und er hat soviel Liebe in sich, dass er manchmal kaum weiß, wie er seine Begeisterung ausdrücken soll. Ich denke, wir haben Glück gehabt mit Flits… und er hat es mit uns auch nicht schlecht getroffen.
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